Afrika

Afrika, faszinierender, unbekannter Kontinent, so heißt es oft.

Na so was.

Stimmt, aber anders, als man denkt. Bei der Vorbereitung eines Vortrages, den ich am 19.04.2014 gemeinsam mit dem Bergsteiger Bernd Arnold in Hohnstein gehalten habe, sind auf meinem Computer wunderbare Reliefdarstellungen von Afrika entstanden. Später sind weitere Bilder dazugekommen: Quasi noch einmal eine Entdeckung von Afrika ...

Das Kraterland

Bei Recherchieren des Hoggar, in welchem Arnold klettert, bin ich auf dessen „Schwestergebirge“ in der Sahara gestoßen, das Tibesti. Gipfelhöhen (Pic Tousside, Tarso Emissi, Emi Koussi) lächelnd 3000 Meter und mehr.

Das Tibesti ist ein Kraterland. Was für gewaltige Krater. Die Krater sind alle ungefähr gleich groß, sie messen ca. 10 bis 20 km im Durchmesser und es gibt dort Dutzende dieser Gesellen. Aber anders, als die Himalayaberge, die im Höhenmodell (grob) alle ungefähr gleich aussehen, erzählt jeder Krater eine andere Geschichte. Hier ein über Millionen von Jahren ganz ausgewitterter Typ:

Der nächste Krater ist weniger vernarbt. Der muss deswegen aber nicht jünger sein. Vielleicht ist er auch schon viel mehr abgetragen und eingeebnet. Das im Norden herausfließende Wasser hat den Kraterboden im Inneren weitgehend zusedimentiert:

Der König der Berge des Tibesti ist der 3415 Meter messende Emi Koussi. Der Kegel 2½ Kilometer hoch. Also grob eine Art Fujiyama. Im Krater gibt es noch einen Krater. Und was mag das für ein Vulkanismus gewesen sein, von dem die vielen kleinen Nebenkraterchen am Hang zeugen? Der Kegel trägt Spuren abfließenden Wassers – da soll niemand sagen, es gäbe kein Wasser in der Sahara:

Hier noch ein kleines Loch. Trou au Natron, das Natronloch. Gemessene Randhöhe 2616 m, Bodenpunkt 1524 m. Also über einen Kilometer tief. Durchmesser etwa 6 Kilometer.

Aber lieber nicht dort hinein abseilen. Natron. Und am Ende noch Schwefel und Vulkanasche. Michael Martin weiß das genauer. Der ist mit seinem Motorrad schon da rumgefahren.

Äthiopien und Sudan

Kilimandscharo. Mount Kenia, Ruwenzori: Hier nicht das Thema. Der Ras Dashen ist der höchste Berg des Hochlandes von Äthiopien. Und auch nicht von Pappe. 4533 Meter hoch:

Große Flusstäler. Der Tekeze Wenz fließt in einer Spirale vom Ras Dashen aus nach Norden ab:

Und ganz unten wird es dann flach. So stellen wir uns die Wüste vor. Menschenleer? Stimmt nicht ganz. Am Gash liegt die Halbmillionenstadt Kassala. Über Kassala ragen aus der Ebene Granitberge mehrere hundert Meter hoch auf. Arnolds Kletterziel: Die Takaberge —

Nur ein kleines Berglein? Ich glaube nicht. Das Ding ist 450 Meter hoch. Und solche Granitblöcke a la Ayers Rock gibt es hier massenhaft - wie sich rechts im Bild andeutet.

Ach, was wir uns doch immer nur einbilden, dass es das Monument Valley nicht noch einhundertmal irgendwo anders in der Welt geben würde.

Kongo

Szenenwechsel, Kongo. Nein, hier ist Arnold nicht gewesen.

Aber Böhm. Im Höhenmodell. Es wird humid. Also nass. Regenwald, viel Wasser, große Flüsse. So unser Wissen.

So hat die Landschaft aber bisher noch niemand gesehen:

Das Plateau Batéke, etwa so groß wie Bayern. Relativhöhen mittelgebirgig. Vom Plateau, etwa 700 m ü NN geht es 200 bis 500 Meter nach unten. Kein Himalaya. Doch was für wunderbare Geschichten erzählen uns die Bilder, von den Flüssen, die sich hier seit Jahrmillionen hineingraben:

In den Oberläufen beginnt eine ganz zarte Erosion, immer tiefer schneiden sich die Flüsse ein. Und ganz unten münden sie in den Kongo:

Bergsteigen ... nein ... ich glaube Klettern geht hier nicht.

Jordanien

Jordanien ist zwar nicht Afrika – aber so weit weg ist der Suezkanal nun auch wieder nicht. Also rechnen wir es mal mit dazu.

Die alte Ruinenstadt Petra. Nicht weit weg vom Toten Meer:

Wadi Rum. Buntsandstein über Granit:

Wie Helgoland?

Na ja, weiß nicht ... man müsste da mal hinfahren.

Klettern ...

Zum Seitenanfang