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Richtig wandern mit Corona II

Wo ist das Wandern in Einklang mit der Corona-Allgemeinverfügung noch gestattet? (16.12.2020)

Rausgehen, wandern. Das gilt auch beim 2. Lockdown im Winter 2020/21, nur sind die Regeln nun etwas anders, als beim ersten Lockdown. Nicht mehr 5 oder 10 km ab Wohnort-Gemeinegrenze, sondern 15 km Abstand ab Wohnort. Nur, wer weiß schon genau, wie weit derartige Luftlinie-Entfernungen genau reichen?

Um zu zeigen, wo genau die „virtuelle Hundeleine“ straff ist, hier eine Karte:

15-km-Kreise im Elbsandstein

Von Dresden bis Stadt Wehlen sind es 21,5 km, für die Dresdner ist es also leider etwas zu weit. Aber schon die Heidenauer können einige Wanderziele erreichen, z. B. im Bärensteingebiet. Von Pirna aus ist etwa die Linie Hohnstein – Brand – Gohrisch – Papststein die Grenze. Die Pirnaer dürfen in Bad Schandau gerade noch über die Elbbrücke, weiter aber nicht. Der Stolpener Radius reicht etwa bis Königstein – Bad Schandau – Sebnitztal und umfasst damit das gesamte Bastei- und Brandgebiet. Den Neustädtern steht fast die gesamte rechtselbische Sächsische Schweiz offen, nur Hinterhermsdorf ist weiter als 15 Kilometer entfernt. Von Sebnitz aus darf man überall östlich Rathen, Königstein, Cunnersdorf wandern. Für Königsteiner und Bad Schandauer gibt es fast keine Einschränkung. Einzig bis östlich Zeughaus bzw. Hinterhermsdorf sind es mehr als 15 km (in der Karte nicht dargestellt, hätte zu sehr verwirrt). Und schließlich: Von Bad Gottleuba und Berggießhübel aus reicht das Wandergebiet bis Rathewalde – Porschdorf – Großer Zschirnstein.

Die Kreise wurde je um die Ortsmitten herum gezeichnet, typischerweise um den Marktplatz. Wer etwas außerhalb wohnt, muss sich die ungefähre Distanz hinzu- oder wegrechnen, was meist leicht zu schätzen ist. Auf den Meter kommt es sicherlich nicht an. Wenn man einmal 16 oder 17 Kilometer vom Wohnort entfernt ist, wird dies sicher noch nicht beanstandet.

Natürlich sollte man Hauptattraktionspunkte meiden. Das heißt, gezielt nach Nebenwegen suchen. Statt Brand also einmal Schwarzbachtal, Kohlichtgraben oder Ochel, statt Bastei Reingrund, Hohburkersdorf oder Rathewalde. Im Kirnitzschtalgebiet sind Kohlichtweg, Habichtsgraben, oder E-Flügel wenig bekannte Wege. Und statt Papst-, Pfaffen- und Zschirnstein gibt es ja auch noch Lampert-, Kohlborn-, und Müllerstein. Warum also nicht da mal hin? Und wenn auf einer Aussicht wirklich einmal etwas Begängnis sein sollte – man kann ja auch mal unten bleiben.

Die Karte ist auch in umgekehrter Richtung interpretierbar: Die Bad Schandauer dürfen gerade noch bis Pirna, die Hinterhermsdorfer bis Neustadt. Nur, was will mal dort, wenn alle Läden und Gasthäuser geschlossen sind?

Wer ganz genau wissen will, wie die Distanzen sind: Mit Hilfe von www.luftlinie.org kann man es sich leicht ausrechnen.

Übrigens: Ein Gitternetzkästchen auf den Karten ist immer exakt 1 Kilometer groß.


Tipp: Man weiß nicht wie es wird. Wenn wieder alle Parkplätze mit Flatterband abgesperrt werden und viel Polizei unterwegs ist, lege ich immer einen Zettel ins Auto: Wohnortnaher Wanderer im Einklang mit der Corona-Allgemeinverfügung. Klar kann man dabei auch leicht schwindeln, aber lieber nicht, denn die könnten ja auch mal nachgucken, wer der Halter ist.


Die Karte ist public domain und darf von jedem für „Corona-Zwecke“ beliebig kopiert und ausgedruckt werden.

16.12.2020 Initial

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