Wie Wege sich ändern ...

Kleiner Winterberg

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Gebiet 1: Nördlich der Hohen Liebe
Gebiet 2: Unterhalb der Affensteine
Gebiet 3: Oberhalb der Rotkehlchenstiege
Gebiet 4: Kleiner Winterberg (Diese Seite)
Gebiet 5: Großer Winterberg

Naturschutzmaßnahmen können Wege allmählich zuwachsen lassen

Der Kleine Winterberg ist, wenngleich über 500 Meter hoch, ein recht ruhiger Geselle. Zwar seit altersher zugänglich, wurde er vor einigen Jahren in die Kernzone des Nationalparkes einbezogen.

Schrammsteine

Das war eine dumme Sache für den Kleinen Winterberg. Okay, dem Unteren Fremdenweg ist dabei nichts passiert. Dank seiner Markierung mit rotem Punkt ist er zweifelsfrei begehbar geblieben. Anders sein „oberer“ Bruder, der Obere Fremdenweg. Dieser war nun plötzlich gesperrt. Doch 2015 war es ein großer Erfolg für den Sächsischen Bergsteigerbund und alle Wanderer, dass dieser Weg dank der Hartnäckigkeit von Ulli Voigt, aber auch der Kompromissbereitschaft der Nationalparkverwaltung wieder geöffnet werden konnte. Da ist also Dynamik drin.

Alte Karte:

Schrammsteine

Aktualisierte Karte:

Schrammsteine

Zunächst findet sich (A) die Kernzonenvergrößerung nachgetragen. Die damit einher gegangene Verringerung des Begängnisses bildet sich im Wegenetz ab. Das sehen wir an einer Herabstufung des Winterberg-Kuppenweges (B) von Waldweg auf Fußweg. Der Obere Fremdenweg (C), einst ein ausgefahrener Wirtschaftsweg ist ebenfalls nur noch ein Fußweg. Die Einmündung des Oberen Fremdenweges in den Roßsteig wurde etwas verhauen, woraufhin sich ein kleiner Ausweichpfad gebildet hat, der an der Bergungsbox herauskommt.

Die oberen Winterbergserpentinen am Nordhang des Kleinen Winterberges sind schon lange verfallen und wurden bereits in der Vorauflage getilgt. Im Zusammenhang damit hat die Nationalparkverwaltung einen neuen Aufstieg zum Pavillon an der Winterbergscheibe (D) ausgewiesen. Am Roßsteig hat sich die Wegverlegung bei (E) durchgesetzt. Die große Buche bei (F) wurde als herausragender Einzelbaum eingetragen. Bei (G) gibt es eine jagdliche Nutzung mit Wildwiese und Anstand. Die Bäume etwas westlich davon sind infolge Borkenkiefer nun tot und werden in der Karte nun mit grauen Baumsignaturen dargestellt. Die Pfadspur des Ostabstieges zum Gleitmannshorn (H) habe ich nach Inaugenscheinnahme in der Karte getilgt (H).

In einem Satz: Naturschutzmaßnahmen können Wege allmählich zuwachsen lassen.


Übrigens, wer noch die 1. oder 2. Auflage dar Karte von 1990/91 hat, da mal nachschauen. Da war das gesamte Gebiet zwischen Reitsteig, Unterem Fremdenweg, bis kurz vor Karlas Horn und dem Winterberg ein einziger großflächiger Kahlschlag gewesen. Fast 10 ha groß, das wurde dann sogar noch mit einem viele hundert Meter langen Zaun eingezäunt. Und der Winterberg-Kuppenweg war der Holzabfuhrweg.

„Ach, diese kleinen Menschlein,“ wundert sich die alte Gäa, „was die nur andauernd für einen Mist machen.“ Ist ja nicht schlecht, auch mal bissl auf die Natur zu achten. Aber einmal sind so riesengroße Kahlschläge Mode. Und ein paar Jahre später wird dann das Wandern ganz verboten, weil es die Natur kaputt machen würde, wenn da Menschen auf den Kleinen Winterberg hochgehen. Die Menschen vergessen zu schnell, was vor 25 Jahren war, und wissen kaum, was in 25 Jahren werden wird. Und dann wollen sie immer noch mit irgendwas die Natur retten. „Wie kann man nur so wenig Ahnung von der Natur haben,“ fragt sich unsere Urmutter verwundert, „aber die Natur retten wollen?“ Sprichts und lässt aus ein paar Bucheckern ein paar winzig kleine Pflänzchen herauskeimen:

Buchen

Das macht sie schon seit 50 Millionen Jahren so ...

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