Das Erste Kirnitzschhochwasser 2010 (07.08.2010)

Weblinks

Ereignisanalyse der Landestalsperrenverwaltung

Youtube Video Ostrauer Brücke I von skizaone
Youtube Video Ostrauer Brücke II von skizaone
Youtube Video Buschmühle I von sandschnurpel
Youtube Video Buschmühle II von sandschnurpel

Sonnabend, 07.08.2010

Nach etwa 24 Stunden Starkregen bahnt sich in den Nachmittagsstunden des 07.08.2010 ein Kirnitzschhochwasser an. Ab etwa 16:00 steigt die Kirnitzsch rasant. Gegen 18:00 ist die Kirnitzschtalstraße weiträumig überspült. Der Höchststand im Kirnitzschabschnitt zwischen Depot und Ostrauer Brücke wird um etwa 20:30 Uhr mit 3,60 m über Mittelwasser erreicht werden.

Um 19:15 Uhr sind wir noch über den Markt gefahren, bei Sigl's lief aber gerade die Kirnitzsch auf die Straße:

Sieht eigentlich gar nicht so schlimm aus. Was das Foto aber nicht zeigt, ist die Steiggeschwindigkeit - von etwa einer Mauersteinhöhe in 10 Minuten ...

Also raus aus dem Auto und zu Fuß durch den Stadtpark. Den „Luther“ hinauf und den Hochwasserweg durchkämpfen zur Ostrauer Brücke. Mal sehen, ob wir durchkommen. Es ist uns gar nicht bewusst, dass das die letzen Minuten sein müssen, in denen man gerade noch durch den Kurpark laufen kann.

Ein wenig ungläubig schauen die Patienten der Kirnitzschtalklinik auf die Kirnitzschtalstraße (aufgenommen 19:45 Uhr) ...

Die städtischen Anlagen des Kurparkes sehen so aus:

Die Ostrauer Brücke erreichen wir um 19:55 Uhr:

Detailansicht:

Die Kirnitzsch ist plötzlich 45 m breit, 4 m tief und fließt mit 3 Metern pro Sekunde. Die Landestalsperrenverwaltung meldet in ihrer Ereignisanalyse am Pegel Kirnitzschtal (Dorfbachklamm) einen Abfluss von 96 m³/s. Das ist ein Drittel soviel, wie normalerweise die Elbe führt. Und in der Tat, hier könnte locker ein Elbdampfer mit 10 Meter Breite und einem Meter Tiefgang hineinpassen.

Das ist zugleich der Höchststand, Foto von 20:10 Uhr. Auf der Wiese steht das Wasser 2,60 Meter hoch. Das ist 3,60 über Mittelwasser oder Pegel 4,10. Für den Pegel Kirnitzschtal (Dorfbachklamm) wird (Quelle Ereignisanalyse LTV) Höchstand 3,18 m angegeben. Das sind 1,18 mehr, als das höchste bekannte Hochwasser (HHQ) der Kirnitzsch vom 16.04.1917.

Der Ostrauer Dorfgrundbach, normalerweise ein Trockental, ist ein reißender Gebirgsbach und spült den Weg auf etwa 100 Meter Länge 2 Meter tief aus (20:20 Uhr):

Die Wasserfläche etwas unterhalb des Straßenbahndepots (20:30 Uhr):

Blick über den reißenden Fluss zum Waldhäus'l (20:45 Uhr):

Es wird dunkel. Nun hat auch vorn in Bad Schandau die Kirnitzsch ihr Bett verlassen und fließt über Bergmannstraße und Markt in die Elbe.


Es war dies übrigens die Rückreise aus unserem Urlaub. Abgekämpft und erschöpft kommen wir nach 2 Kilometern Gepäckmarsch mit den Koffern zu Hause an.

Wir hatten dieses Jahr eine Abenteuer-Trekkingtour zu den Quellen des Onimagengo gebucht. Wie man aber weiß, sind solche Pauschalreisen meist stinklangweilig ...

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Sonntag, 08.08.2010
Fazit


XX.XX.2010 Initial
10.08.2012 Abgleich mit Ereignisanalyse LTV, Durchflussschätzung von 80 auf 96 m³/s geändert

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