Wir Wanderer müssen wieder lernen, Windstärken einzuschätzen und Windvorhersagen zu beachten
Wandern im Borkenkäferwald ist gefährlich, denn da können jederzeit Bäume umfallen. Besonders gefährlich ist das bei Wind. Also Wanderer, vor dem Wandern darauf achten, wie der Wind werden wird. Dank www.windfinder.com ist das ganz einfach. Standardmäßig gibt Windfinder die Windstärke in Knoten (kts) an. Anschaulicher ist die Windstärke nach Beaufort (bft), was man in den „Einstellungen“ leicht umstellen kann:
Außerdem evtl. das Modell gleich noch von der normalen Vorhersage auf „Superforecast“ umstellen, Layermenü rechts unten.
Es gilt:
Windstärke 0 oder 1 – Windstill, leiser Zug: Fast kein Wind.
Relativ geringe Gefahr.
Windstärke 2 bis 3 – Leichte oder schwache Brise: Blätter und dünne Zweige können sich ein bisschen bewegen.
Wind im Gesicht spürbar.
Relativ geringe Gefahr.
Windstärke 4 bis 5 – Mäßiger bis frischer Wind:
Zweige und dünne Äste bewegen sich, kleine Laubbäume fangen an zu schwanken.
Warnung: Eigentlich verursacht so ein bisschen Wind ja noch keine Windbruchlast, die über „Zufallsbruch“, der auch bei Windstille
passieren kann, hinausgeht. Aber es kann auch schnell einmal böig werden. Wind ist unbeständig.
Also bereits jetzt Vorsicht. Schon bei Vorhersage einer WS von 4 oder 5 sollte man besser nicht mehr in den Borkenkäferwald hineingehen.
Bereits bei WS 5 heißt es „Wind deutlich hörbar“. Sobald man den Wind hört, kann es gefährlich werden.
Windstärke ≥6 – Starker Wind:
Starke Äste bewegen sich, Bäume schwanken.
Gefahr: Nicht mehr in den Borkenkäferwald gehen.
Die Windstärke ist in den Windfinder-Karten an der Farbe erkennbar:
Farbzuordnung anders, als bei der Verkehrsampel. Violett und Blau bedeutet relativ geringe Gefahr. Türkis bis Blaugrün gilt als Warnung. Ab Gelbgrün und weiter Richtung Ockergelb ist die zugehörige Ampelfarbe dann rot wie Gefahr.
Windgeschwindigkeiten in Knoten und km/h
Wenn man zu faul ist, die Einheit von Knoten (kts) auf Beaufort umzustellen, macht das nichts. Wenn man die Farben kennt, kann man die Windstärke richtig einschätzen:
Faustregel zum Umrechnen (dass auf den Skalen statt 10 und 20 die Werte 11-15 bzw. 23-27 stehen, kann man als Rundungsungenauigkeit „außen vor lassen“):
- WS 0-3, relativ geringe Gefahr: <10 kts, <20 km/h
- WS 4-5, Warnung: 10-20 kts, 20-40 km/h
- Ab WS 6 Gefahr: >20 kts, >40 km/h
Heißt also: Bis 10 Knoten oder 20 km/h relativ wenig Gefahr.
Über 20 Knoten oder 40 km/h: Gefahr.
Die Beaufort-Skala
Tabelle zum Windstärke-Schätzen ...
WS Name Was bewegt sich? Was bricht? Wie schwer ist Gehen? Gefahr -------------------------------------------------------------------------------------- 0 Windstille (Rauch steigt senkrecht nach oben) relativ gering 1 Leiser Zug relativ gering 2 Leichte Brise Blätter rascheln relativ gering 3 Schwache Brise Dünne Zweige relativ gering -------------------------------------------------------------------------------------- 4 Mäßiger Wind Zweige Warnung 5 Frischer Wind Gr. Zweige/kl. Äste/º (Wind deutlich hörbar) Warnung -------------------------------------------------------------------------------------- 6 Starker Wind Starke Äste (Regenschirmºº) Gefahr 7 Steifer Wind Bäume fühlbar gehemmt Gefahr 8 „fast schon Sturm“ Große Bäume Zweige behindert Gefahr 9 Sturm ... Äste stark behindert Gefahr 10 Schwerer Sturm ... Bäume kaum noch möglich Gefahr 11 Orkanartiger Sturm ... (Windbruch) unmöglich Gefahr 12 Orkan ... ... ... Gefahr -------------------------------------------------------------------------------------- º kleine Laubbäume beginnen zu schwanken ºº Regenschirm ist schwer zu haltenSiehe auch hier oder hier.
Warnhinweis
Wenn ein Baum umfällt, ist der ohne Weiteres in der Lage, einen Menschen zu erschlagen. Auch bei Windstille können Bäume spontan umbrechen. Dies betrifft in besonderem Maß abgestorbene Bäume. Relativ geringe Gefahr bedeutet also nicht, dass das Wandern bei Windstille oder wenig Wind in Wäldern mit abgestorbenen Bäumen ungefährlich wäre. Da ist immer eine Zufallskomponente drin. Sobald bei einer Wanderung der zweite Baum im Umkreis von 200 Metern spontan umbricht, ist es geboten, den Wald unverzüglich zu verlassen. Wie beim Klettern im Vorstieg gilt: Niemals den Point of no return überschreiten. Immer an einen möglichen Rückzugsweg denken.
Quellen: www.windfinder.com, mein Handexemplar der Kleinen Enzyklopädie Natur (Leipzig 1966, S. 468), Lexikon des Deutschen Wetterdienstes auf www.dwd.de, Wikipedia: Beaufortskala.
Diese Seite unterliegt nicht dem Änderungsdienst. Windfinder kann auch schnell einmal umgebaut worden sein.
12.01.2022 Initial
14.01.2022 Weitergeschrieben
22.01.2022 Beaufort-Tabelle