Was gibt es eigentlich für Karten der Sächsischen Schweiz?
Wanderkarten gibt es schon über 100 Jahre, doch tatsächlich reicht die Kartengeschichte des Elbsandsteins noch viel weiter zurück.
Verzeichnis sämtlicher Karten der Sächsischen Schweiz, die von 1750 bis 1992 verlegt worden sind.
Braucht man, um den Mittelpunkt rauszukriegen
Jan Sebastian hat bei mir per Mail angefragt, wo denn der Mittelpunkt der Sächsischen Schweiz sei. (Grob hatte ich das schonmal ermittelt , aber das zählt hier nicht.) Wenn man das ordentlich machen will, muss man den Schwerpunkt der Fläche suchen. Aber dazu braucht man erst einmal eine Fläche, d. h. eine Umrisslinie der Sächsischen Schweiz. Möglichst auf vielleicht ±50 Meter genau, denn man will ja einen ordentlich genauen Mittelpunkt. Darüber hat sich noch nie jemand Gedanken gemacht. Das hat mir keine Ruhe gelassen, bis ich es rausgekriegt habe ...
Um keine falschen Hoffnungen zu wecken, Herr Sebastian: Das ist nur die Umrisslinie und noch nicht der Mittelpunkt. Mit welchem Algorithmus man konkret aus einer unregelmäßigen Umrissline einen Flächenmittelpunkt macht, das ist nicht so mein Fachgebiet. Aber ich weiß, irgendwie geht das. Wenn man erst einmal eine Umrisslinie hat. Mit irgendeiner Software. Dann mal ran, Informatiker ...
Böhm, R. (2006):
Variationen von Weltkartennetzen der Wagner-Hammer-Aïtoff-Entwurfsfamilie.
Kartographische Nachrichten, Nr. 2. Bonn-Bad Godesberg: Kirschbaum 2006.
Link (Durchgesehenes Manuskript 2015)
Böhm, R. (2008):
Analysiert: Anhörung Nationalpark-Programm Sächsische Schweiz. Zusammenstellung der Änderungen.
Unveröffentlicht.
Link
Böhm, R., Mothes, A. (2011):
20 Jahre Nationalpark Sächsische Schwiz. „Ein kritischer Rüpckblick“. Stiegenbuchverlag 2011.
Halle: Mothes 2011.
Link (Manuskript)
Böhm, R. (2012):
Mit unsern eigenen offenen Augen. Durchsicht des Rahmenkonzeptes für das Landschaftsschutzgebiet „Sächsische Schweiz“, Entwurf, Stand September 2011.
Stellungnahme der Stadt Bad Schandau im Rahmen des Anhörungsverfahrens. Bad Schandau 22.02.2012.
Link
Koch, W. G., Stams, W. Böhm, R. (2017):
Erdabbildung in neuer Form.
Kartographische Nachrichten (Nr. 3). Bonn-Bad Godesberg: Kirschbaum 2017.
Link
Böhm, R. (2017):
10 Tricks, mit denen Wege in Nationalparks gesperrt werden.
03.03.2017. Unveröffentlicht.
Link (Kurzfassung)
Link (Langfassung)
Böhm, R. (2020):
30 Jahre Nationalpark. Zeit und Landschaft und Ewigkeit.
Sächsische-Schweiz-Initiative Dresden (Hrsg. P. Rölke), Heft 37, S. 3-6. Dresden: Sächsischer Bergsteigerbund 2020.
Link
Böhm, R. (2021):
Über die Wegedichte.
Sächsische-Schweiz-Initiative Dresden (Hrsg. P. Rölke), Heft 38, S. 14/15. Dresden: Sächsischer Bergsteigerbund 2021.
Link
Böhm, R. (2022):
Wird die Sächsische Schweiz ein Disneyland, wenn der Nationalpark ein Naturpark wird?
Sächsische-Schweiz-Initiative Dresden (Hrsg. P. Rölke), Heft 39, S. 17-19. Dresden: Sächsischer Bergsteigerbund 2022.
Link
Malerweg, Fremdenweg, Wanderweg Eisenach-Budapest, Dichter-Musiker-Malerweg, Wanderweg der deutschen Einheit, Kammweg - da gibt es eine ganze Menge. Was es so alles für Haupt- und Fernwanderwege gibt, die durch die Sächsische Schweiz führen:
Der höchste Berg der Sächsischen Schweiz ist, klar, der Große Zschirnstein.
Er misst 561,74 m über HN.
Dann folgt der Große Winterberg, aber wie geht es weiter?
Eine „Bestsellerliste“ mit den 300 höchsten Berge der Sächsischen Schweiz
gibt es:
Hier ...
Wer noch mehr wissen will, für den gibt es auch eine kommentierte Tabelle:
Hier ...
Für die Erstellung habe ich folgende Quellen ausgewertet:
- Äquidistantenkarte von 1879 (ÄQ98, nachrangig)
- Messtischblatt von 1898 (MB98, nachrangig)
- Messtischblatt von 1931 (MB31)
- Karte Die Gansfelsen von Hans Brunner, um 1960
- Topographische Karte, Aufnahme etwa 1965 (TK65)
- Schulz, Thomas: Geodätische Bestimmung exponierter Felsgipfelhöhen unter besonderer Berücksichtigung der Morphologie des Elbsandsteingebirges. Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Dresden 2010. Schulz hat am 2.12.2009 von der Schrammsteinaussicht (NHN=417,378) aus zahlreiche Gipfel der Schrammsteinkette erstmalig und mit sehr hoher Genauigkeit (<5 mm) bestimmt. Zielpunkte waren die Oberkanten der Gipfelbuchstützen. Höhensystem DHHN92 (TS10)
Anmerkung zur Methodik: Gebirgslandschaften grenze man immer mit Tallinien ab. Wir wählen frei nach Götziger folgende Umgrenzung der Sächsischen Schweiz: Staatsgrenze - Bahra - Gottleuba - Wesenitz - Katharinenwasser - Polenz - Staatsgrenze. Angestrebte Genauigkeit: 0,1 m. Und wir beachten die alte Höhenrundungsregel für Gipfelhöhen: Nie aufrunden, immer abrunden.
Denn zu einem richtigen Gebirge gehört natürlich auch eine Bergbahn
Vor 100 Jahren gab es zahlreiche Initiativen, in der Sächsischen Schweiz Bergbahnen zu errichten. Unter anderem wurden Bahnen auf die Bastei, den Königstein, auf den Brand und den Lilienstein vorgeschlagen. Bei einigen Projekten stand eine Umsetzung unmittelbar bevor, doch letztendlich sind alle Projekte gescheitert. Manchmal ist nur ein Flurname wie „Eisenbahngründel“ oder „Eisenbahnerloch“ geblieben.
Ein Projekt hat mir keine Ruhe gelassen: die um 1913 *) angeregte Bergbahn auf den Großen Winterberg. Keine Frage: Hätte man diese Bahn damals errichtet, so wäre dies heute eine Touristenattraktion allerersten Ranges. Wie könnten die sich das damals vorgestellt haben? Hier der Versuch einer Rekonstruktion der Winterbergbahn.
*) Nachtrag 2015: 1913 stimmt nicht ganz, wie René Misterek in dem Aufsatz „Technischer Fortschritt oder Landschaftsschutz – Projekte zu einer Bastei-Drahtseilbahn“ (Pirnaer Museumshefte, Band 14, 2015) zeigt. Entsprechende Planungen gab es bereits 1873, übrigens im Kontext Rigibahn und Drachenfelsbahn. Hier eine Liste aller bekannt gewordenen Bergbahnprojekte der Sächsischen Schweiz von 1873 bis 1930, einschl. benachbarter Landschaften (fortgeführt 2018).
Auf dem großen Zschirnstein gibt es eine Panoramatafel. Die Zeichnung habe ich
„abgeheftet“.
Es gibt sehr viele Quellen in der Sächischen Schweiz und natürlich trage ich alle Quellen in meine Karten ein. Wie ich die finde? Na, vor der Begehung kommt das Quellenstudium. Eine ganz wertvolle, aber kaum bekannte Quelle für Quellen ist eine alte Wegzeichenkarte aus dem Jahr 1925. Aus dieser habe ich eine Liste extrahiert:
Eigentlich ist alles vermessen und jeder Berg auf einige Zentimeter genau bekannt? Das stimmt so nicht ganz. Nicht nur beim Aconcagua wissen wir nicht genau, ob es ein Siebentausender ist (wohl nicht), auch bei der Höhe des Hinteren Raubschlosses gibt es noch 8 Meter Abweichung. Hier eine ausführliche Analyse, die zeigt, dass die Bergeshöhen der Sächsischen Schweiz mit einem Messfehler von rein rechnerisch ±0,23 m behaftet sind.
Eine ausführliche Analyse von Höhendifferenzen zwischen Topographischer Karte und Messtischblatt in der Sächsischen Schweiz gibt es
Königstein und Lilienstein sind die bekanntesten Tafelberge. Klar, dann gibt es noch Pfaffenstein und Papststein ... aber wieviele Tafelberge gibt es überhaupt? Ein Verzeichnis der Tafelberge im Gebiet der Steine gibt es
Anmerkung: Ausser dem linkselbischen „großen“ Gebiet der Steine gibt es noch ein kleineres Gebiet im Wildensteiner Wald, was gern vergesen wird. Das nehme ich mir später einmal vor.
Wo ist Annas Ruh oder wo sind die Eulensteine? Ein Register aller Ortsnamen der „Großen Karte der Sächsischen Schweiz 1:30000“ gibt es
Ich bedanke mich herzlich bei Thomas Albert, Bergwacht Dresden, der die Ortsnamen der Kartentitel „Großer Zschand“ und „Hinterhermsdorf“ für Zwecke der Bergrettung erfasst und mir zur Verfügung gestellt hat. Das Register enthält nun auch all diese Namen (die nicht unbedingt auf der „Großen Karte“ verzeichnet sein müssen).
Zu meinem Suchgitter: Das Suchgitter ist ein 500-Meter-Gitter und passt immer für alle meine Karten.
Der Hockstein ist z. B. immer C19, egal ob auf der Basteikarte, der Brandkarte oder
der Großen Karte der Sächsischen Schweiz. So lässt sich jeder Punkt einfach und schnell
ansprechen und man braucht keine umständlichen Koordinatenangaben.
Weil sich aber nun mit den 26 Buchstaben nur 13 Kilometer adressieren lassen,
werden die 4 griechischen Buchstaben Sigma Σ, Phi Φ, Psi Ψ und Omega Ω angefügt
und es gibt 3 untereinanderliegende Buchstaben-Zonen:
(Anmerkung: In älteren Karten stehen statt der griechischen Buchstaben noch die Zeichen Ä Ö Ü und ß.)
Der Schriftfont Lapidaria von Andreas Stötzner
Über Zeichen, Buchstaben und Kartensignographie ...
Das geniale SVG-path-Element ...
Kartensignaturen definieren mit SVG ...
Meine Kartensignaturen