Die Rübezahlstiege

Nicht unbedingt ein Wandertipp

Sie führt hinter dem Schwarzen Horn aus dem Schmilkaer Kessel nach oben. Wann wurde eigentlich die Rübezahlstiege errichtet? Der erste Kartennachweis ist die Schrammsteinkarte 1:10000 von Hans Brunner und Kurt Ullrich vom Vermessungsdienst Ost von 1955, Stand etwa 1953.

Der Einstieg ist nicht ganz leicht zu finden, ich bin neulich am Heringsturm hoch, da muss man ein ganz schmales Band queren. Direkt von unten geht es besser, der richtige Weg ist an alten Balkenfalzen zu erkennen. An dieser Inschrift ...

ist man richtig. Also gibt es die Rübezahlstiege seit 1935? Wer mag die Stiege damals gebaut haben?

Der eigentliche Einstieg ist dann ...

... ziemlich ausgesetzt. Deshalb auf meiner Karte die Signatur !! Gefährliche Stelle. Aus diesem Grund gilt auch: Bitte besser nur bergwärts begehen, da muss, wer das letzte Stück nicht schafft, nicht wieder die ganze Stiege nach oben.

Achtung: Einige Eisen sind herausgesägt worden ...

Ausserdem gibt es im Verlauf der Stiege einige sehr enge Höhlen. Begehen mit Rucksack ist nicht zu empfehlen.

Oben auf dem Roßsteig kommt man in etwa an der Höhe dieser mächtigen Buche heraus (leicht in Richtung Schrammsteine halten). Der Riesenast, der im Hintergrund zu sehen ist, ist vor zwei Jahren heruntergebrochen. Dieser Baum wird uns wohl noch einige Jahre am Roßsteig begrüßen, auch wenn er bereits abgestorben ist.

Nicht unbedingt ein Wandertip: Das Begehen der Rübezahlstiege ist gefährlich. Zum Begehen ist unbedingt Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich. Nichts übers Knie brechen, lieber umkehren!

... mehr zu Klettersteigen in der Sächsischen Schweiz gibt es auf der Klettersteigseite des K. V. Fernblick.


Hahn-Photo 648: Am 20.12.2010 erreicht mich eine Mail von Helmut Schulze, in der das Hahn-Foto Nr. 648 die Rübezahlstiege zeigt. Bildunterschrift „Klettersteig i. d. Schneeberger Löchern“. Helmut Schulze gelang es, das Bild zu datieren: Nach Auskunft der Deutschen Fotothek ist nicht 1953 und auch nicht 1935, sondern 1909 das Aufnahmedatum des Hahn-Fotos 648. Demnach ist die Rübezahlstiege eine ganz frühe Steiganlage, ihre Entstehung wohl der bergsteigerischen Haupterschließerzeit ab 1903 zuzurechnen. Damit ist die Stiege bereits über 100 Jahre alt und sicherlich der älteste Klettersteig des Elbsandsteins.

Das ist aber auch insofern interessant, als dass Walter Hahn zu dieser Zeit selbst erst seit einem Jahr photographierte. Wie er selbst angab (Wikipedia), ist das Jahr 1908 das Anfangsjahr seiner photographischen Tätigkeit.

Eine kleine Sensation.

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